Die einen lieben sie, die anderen nicht. Man muss Marzipan schon mögen.
Aber kennt ihr auch den geschichtlichen Hintergrund? Warum der Name Bethmännchen? Und was hat es mit den Mandeln auf sich......
Ursprung
Wie bei vielen traditionellen
Spezialitäten liegt der eigentliche Ursprung auch bei den Frankfurter
Bethmännchen zeitlich etwas weiter zurück als die eigentliche Datierung
ihrer Entstehung. Die Geschichte der Brentenmasse darf als Urvater
unserer Leckerei gelten und reicht bis Ende des 17te Jahrhundert zurück.
Wichtigster
Rohstoff der Brenten sowie auch der Bethmännchen ist das Marzipan,
welches erstmals in Frankfurt im “New Kochbuch“ des Max Rumpolt aus dem
Jahre 1581 Erwähnung findet: Marzipan ist eine Masse aus zerstoßenen
Mandeln, mit der gleichen Menge Zucker, sowie Ei und Mehl versetzt.
(heute wird auf den Zusatz von Eiern und Mehl verzichtet um eine reinere
Form des Marzipans zu erreichen)
Mit der
Verbreitung des edlen Rohstoffes konnten sich dann langsam die
Frankfurter Brenten entwickeln. Der Name kommt aus dem englischen Wort
print – drucken, drücken, ausdrücken. So wurde die Masse damals in
Modeln, oftmals Meisterwerke der Schnitzkunst, geformt und im Ofen
abgeflämmt. Jede Frankfurter Patrizierfamilie hatte ihr eigenes streng
gehütetes Rezept und auch wir lassen uns heute ungern bei der
Herstellung unserer Bethmännchen über die Schultern blicken. Die
bekannteste Überlieferung aus den frühen Tagen der Brenten ist das
Rezept der Großmutter Johann Wolfgang von Goethes, welches heute noch im
Frankfurter Goethehaus nachzulesen ist.
Der Kreis
schließt sich schließlich mit der Entwicklung des französischen Kochs
Gautennier im Jahre 1838, der die Brentenmasse erstmals in kleine
mundgerechte Stücke formte, anstatt sie in den traditionellen Formen zu
backen. Ende des 18. Jahrhunderts hatte Gautennier Paris verlassen und sich in
Friedrichsdorf nahe Frankfurt niedergelassen, bevor er von dem angesehen
Bankier Simon Moritz von Bethmann als Küchenchef engagiert wurde. Zu
Ehren der Familie Bethmann formte er im Jahre 1838 aus einer schweren
Brentenmasse kleine Kugeln. Diese schmückte er jeweils mit vier Mandeln.
Für jeden der vier Söhne Moritz, Karl, Alexander und Heinrich eine.
Als Heinrich 1845 mit 24 Jahren starb, wurden die “Bethmännchen“ nur noch mit drei Mandeln verziert.
Mit dieser Traditon haben die Frankfurter Konditoren bis heute nicht gebrochen.
Für jeden der vier Söhne Moritz, Karl, Alexander und Heinrich eine.
Als Heinrich 1845 mit 24 Jahren starb, wurden die “Bethmännchen“ nur noch mit drei Mandeln verziert.
Mit dieser Traditon haben die Frankfurter Konditoren bis heute nicht gebrochen.
Schon
kurze Zeit später übernahmen viele Konditoreien und Patisseure der
großen Hotels das Rezept, das auch im Kochbuch von Konditormeister
Hahner aus dem Jahre 1840 Erwähnung findet.
Der
große Durchbruch gelang der kleinen Köstlichkeit jedoch endgültig durch
den Fürstentag 1863 in Frankfurt. Auf einer Soiree in der Villa Ariadne,
dem Landsitz der Bethmanns am Friedberger Tor, tischte Morzit von
Bethmann das neue Gebäck auf. Beifall und Anerkennung von den Geladenen,
darunter Kaiser Franz Josef von Österreich, 24 Fürsten und vier
Bürgermeister der Freien Städte. Zahlreiche Messen und Krönungen sorgten
darüber hinaus dafür, dass die Spezialität auch heute noch als
königliche Köstlichkeit gilt und weit über die Grenzen Frankfurts hinaus
über einen großen Bekanntheitsgrad verfügt.
Soooo, jetzt kennt ihr auch die Geschichte der Bethmännchen :-)
Wir sehen uns.
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Andrea
(Quelle: www.bethmaennchen.de)
(Quelle: www.bethmaennchen.de)
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